Der „Physiological Sigh“: Wie ein einziger Atemzug Dein Nervensystem beruhigen kann
Wissenschaftlich belegt, sofort anwendbar – und vollkommen kostenlos
Hast Du schon einmal ganz tief durchgeatmet – so richtig seufzend – und Dich danach ruhiger gefühlt? Dann hast Du wahrscheinlich unbewusst den sogenannten Physiological Sigh gemacht. Eine einfache Atemtechnik, die das menschliche Nervensystem innerhalb weniger Sekunden beruhigen kann – und deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist.
In einer Welt voller Reizüberflutung, chronischem Stress und mentaler Überforderung ist diese Methode ein echtes Geschenk: natürlich, jederzeit verfügbar und höchst effektiv.
Was ist der Physiological Sigh?
Der Physiological Sigh – auf Deutsch etwa physiologischer Seufzer – ist eine spezifische Atemtechnik, die aus zwei schnellen, tiefen Einatmungen durch die Nase und einer langen, langsamen Ausatmung durch den Mund besteht:
Einatmen durch die Nase
Zweites, kürzeres Einatmen durch die Nase
Langsames Ausatmen durch den Mund
Diese Abfolge aktiviert gezielt den sogenannten Parasympathikus, also den Teil Deines Nervensystems, der für Entspannung und Regeneration zuständig ist. Gleichzeitig wird der Sympathikus – Dein „Stresssystem“ – heruntergefahren.
Was passiert im Körper?
Das Forschungsteam rund um Prof. Andrew Huberman, Neurowissenschaftler an der Stanford University, hat gezeigt, dass der Physiological Sigh eine direkte und messbare Wirkung auf den Organismus hat:
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Reduktion des Cortisolspiegels (Stresshormon)
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Senkung der Herzfrequenz
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Aktivierung des Vagusnervs
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Regulation der CO₂-Sauerstoffbalance in der Lunge
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Beruhigung der Amygdala (emotionales Stresszentrum im Gehirn)
Zudem wurde in einer vergleichenden Studie (Stanford, 2023)* festgestellt, dass der Physiological Sigh bei täglicher Anwendung effektiver zur Stressreduktion beiträgt als 5 Minuten stille Meditation.
Warum funktioniert diese Technik so schnell?
Der Schlüssel liegt in der Lungenphysiologie: Beim Doppelt-Einatmen werden die Lungenbläschen (Alveolen), die durch Stress und flache Atmung oft kollabieren, wieder vollständig aufgefüllt. Die anschließende lange Ausatmung signalisiert dem Gehirn: Alles ist sicher. Du darfst loslassen.
Dein Körper erhält also ein klares Signal zur Deeskalation – innerhalb von Sekunden.
Wie Du den Physiological Sigh anwendest
Du kannst diese Technik jederzeit nutzen – besonders in Situationen wie:
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Vor einem wichtigen Gespräch oder Auftritt
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Bei akuter Reizüberflutung oder emotionalem Stress
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Zum Einschlafen
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Nach einer schlechten Nachricht oder Überforderung
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In der Pause zwischendurch
Anleitung:
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Tief durch die Nase einatmen
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Nochmals kurz einatmen (Nase) – als würde man „nachziehen“
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Langsam durch den Mund ausatmen (am besten mit Lippenbremse)
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2–3 Mal wiederholen
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Spüren, wie sich der Körper entspannt
Hypnose, Atmung und Nervensystem – ein perfektes Trio
Im mentalen Training und in der Hypnosepraxis setze ich gezielte Atemtechniken wie den Physiological Sigh gezielt zu Beginn ein. Sie helfen dem Körper, vom Kampf-oder-Flucht-Modus (Sympathikus) in den Ruhe-und-Regenerations-Modus (Parasympathikus) zu wechseln – eine ideale Voraussetzung für jede Form von innerer Arbeit.
Fazit: Kleine Technik – grosse Wirkung
Wenn Du nur eine Sache für Dein Nervensystem lernen möchtest, dann ist es diese:
Der Physiological Sigh ist wie ein Reset-Knopf für Körper und Geist.
Er kostet nichts, braucht keine Hilfsmittel und wirkt sofort. Eine der kraftvollsten Techniken, um mehr Ruhe, Klarheit und Fokus in Deinen Alltag zu bringen.
Probiere es aus – gleich jetzt.
Einmal seufzen wie die Natur es vorgesehen hat – und Du atmest Dich in die Gelassenheit.
*https://med.stanford.edu/news/insights/2023/02/cyclic-sighing-can-help-breathe-away-anxiety.html